Crush Bandfoto

30. Juni 2023 / 20:30
Orpheum Extra Graz

Crush

– ALBUM RELEASE SHOW – 

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„Das neue Album „Past Perfect“ ist definitiv ein Frühlingsalbum!“, meinen die fünf Musiker*innen von CRUSH. Nach zwei EPs und dem Debütalbum „Sugarcoat“ legen Crush mit Power-IndiePop nach und das noch poppiger als bisher. Ein HEAST!-Abend mit Aufbruchsstimmung inklusive!

Man kann verschiedenste Dinge mit der eigenen Vergangenheit anstellen. Man kann einen Filter drüberlegen, mit verklärtem Blick negative Dinge ausblenden und sich einer nostalgischen Idee hingeben. Man kann sich von ihr abgrenzen und ganze Zeitabschnitte komplett verdrängen. Beides nicht gerade die nachhaltigsten Umgangsformen. Die Grazer Indie-Formation Crush verfolgt keine dieser Optionen. Auf Past Perfect sammeln sich stattdessen ehrliche Momentaufnahmen, die mittlerweile vielleicht sogar schon Jahre zurück liegen. Der Albumtitel kommt dabei nicht von ungefähr, das englische Past Perfect – also das Plusquamperfekt – wird oft auch als vollendete Vergangenheitsform beschrieben. Die Songs sind teilweise schon vor der Pandemie entstanden – “vielleicht fühlen sich die Lieder deshalb auch schon so weit entfernt an“, erzählt Sängerin und Gitarristin Christina Lessiak, die für die Songtexte bei Crush verantwortlich ist. Past Perfect wirkt für die Band wie ein altes Fotoalbum, das man herauskramt und aus dem man vergangene Situationen und Lebensabschnitte nochmal Revue passieren lassen kann. Im Hier und Jetzt, mit einem gewissen Abstand zur Materie eben.

“Lighten Up“, das haben sich Crush immer wieder hinter die Ohren geschrieben, in vielen der zehn Songs gibt es deshalb erhellende Momente im Sound. Von den upbeatigen Melodieverläufen darf man sich aber nicht täuschen lassen, inhaltlich begegnet die Grazer Band immer wieder inneren Schattenwesen – wie in Monsters. Die eigene psychische Gesundheit, Ängste oder Depressionen sind da einige der Themen, die als kleine Monster nachts unterm Bett hervorkrabbeln und gesehen werden wollen. In ihrer Musik versuchen Crush einen versöhnlichen Umgang mit diesen Biestern zu pflegen.

In manchen Songs treten Crush dann aber wieder tempomäßig aufs Gaspedal und strotzen vor Energie, es gibt keinen Grund zum Abbremsen, auch wenn das Ziel noch in den Sternen geschrieben steht (The Rush). In anderen schreiben sie gegen das Hamsterrad an und verweigern den Hustle-Modus á la work hard play hard unserer Leistungsgesellschaft. Als Protest dagegen wird lieber den ganzen Tag gespielt, wie im Opener Just Work, No Play.

Was sich früher bei Crush aus verwaschenem Shoegaze, Indie-Versatzstücken und Dreampop gespeist hat, hat im Albumprozess und in Studios zwischen Wien und Graz ein Pop-Upgrade erfahren. Größtenteils wurden die Songs außerdem von Crush selbst produziert. Damit ist die Zeit des Understatements vorbei. Groß, größer, Pop – diese These hat die Musikgeschichte in den vergangenen Jahrzehnten schon oft aufgestellt. Crush geben sich diesem Superlativ mit Handkuss hin. Große Namen tauchen da zwischen den Zeilen und Tönen auf, zwischen dem mehrstimmigen Chorus-Chören und jeder Menge Harmonien, zwischen Synthie-Hooks und Gitarrenriffen: Auf Ikonen wie Kate Bush, Blondie, ABBA und Fleetwood Mac können sich alle Crush-Mitglieder als gemeinsamer Musik-Nenner einigen, ein Konsens, der auch das Songwriting auf Past Perfect unterbewusst beeinflusst hat. So wundert es einen auch nicht, dass die Single Where Flowers Grow eine bittersweet symphony ans Weitermachen geworden ist. Obwohl dieser Song der Closing-Track am Album ist, fungiert er für Crush als Herzstück der Platte. Als wäre eine Geschichte zu Ende erzählt worden und dieser Abschluss lässt wieder Raum für Neues. Ein Song als Hoffnungsträger, nach vorne gewandt, hin zu einer blumigen Zukunft – mit all seinen Zwischenfarbtönen.

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